1
Der richtige Zeitpunkt
1.1
Auftritte vor dem Essen
Ein Programm vor dem Essen sollte nicht zu lange dauern. Die Zuschauer haben Hunger. Sie wollen erst einmal gesättigt und nicht stundenlange
bespaßt werden. Außerdem wird man von einem hungrigen Publikum niemals die volle Aufmerksamkeit erhalten. Es wäre doch schade, wenn durch
falsches Timing eine sonst erfolgreiche Vorführung mehr oder weniger verpufft.
Etwas anders sieht die Sache aus, wenn schon eine Vorspeise gereicht wurde. Aber auch in diesem Falle sollte die Show 15-20 Minuten nicht
überschreiten. Der Ideale Zeitpunkt für ein längeres Programm liegt nach dem Hauptgang oder auch nach dem Nachtisch. Die Leute sind satt, die
wichtigsten Gespräche sind geführt und einer Show wird nun gerne zugesehen.
Eine gute Alternative vor dem Essen ist ein Close-up-Programm. Also Kunst direkt am Tisch oder zwischen den Gästen. Hier spielt die Vorführzeit eine
untergeordnete Rolle, denn das Programm läuft nebenbei und kann jederzeit unterbrochen werden..
1.2
Auftritte während dem Essen
Hier gilt die Regel: ”Während dem Essen, kannst du’s vergessen”. Und die gilt immer! Die Gäste schenken ihre Aufmerksamkeit ausschließlich den
lukullischen Genüssen. Ein Künstler erhält dabei, wenn überhaupt, nur minimale Beachtung. Schlimmer noch: Er gilt eher sogar als Störfaktor, den es
aus der Aufmerksamkeit auszublenden gilt. Außerdem wird der Vortrag zwischen Geschirrklappern, anhaltenden Besteckgeräuschen, herumlaufendem
Bedienungspersonal und ablenkenden Gespräche gestört. Wenn ein Buffet aufgebaut ist, laufen zu alle dem auch noch die Gäste im Saal hin und her.
Hier hat ein Showprogramm völlig verloren. Ein Unterhaltungsprogramm sollte niemals, niemals, niemals ablaufen während gegessen wird.
Ausnahme: Das gilt nicht für Spaßkellner oder Musiker, die das Essen mit Hintergrundmusik begleiten.
1.3
Auftritte am späten Abend
Nicht selten ist die gewünschte Uhrzeit (Bsp. 21°° Uhr) schon durch eine andere Veranstaltung belegt. Mann könnte jetzt auf einen späteren Zeitpunkt
(Bsp. 22:30 Uhr) ausweichen. Da gibt es meist Bedenken, ob so spät noch genügend Gäste anwesend sein werden. Kündigen Sie den Gästen frühzeitig
an, dass zur entsprechenden Uhrzeit noch eine Überraschung geplant ist oder ein Überraschungsgast auftreten wird. Diese einfache Taktik funktioniert
erfahrungsgemäß ganz gut, sodass die Gäste nicht vorzeitig gehen werden. Ausnahmen bilden dabei Familien mit kleinen Kindern.
Anders ist das natürlich, wenn Sie in einen Anlass hinein feiern. Genaueres dazu im nächsten Punkt.
1.4
In den Anlass hinein feiern
Bei solchen Festen bleiben die Gäste natürlich bis nach 0°° Uhr. Programme, Gedichte, Spiele oder Vorträge, die Ihre Gäste mitgebracht haben werden
oft schon recht früh am Abend vorgetragen. Dann auch meist in geballter Form, denn wenn der erste angefangen hat, rollt die Lawine los und das
gesamte Pulver ist schon frühzeitig verschossen. Wenn nun kein Musiker zur Stelle ist, kann der Rest des Abends lang werden. Daher ist das Zeitfenster
innerhalb der letzten ein bis eineinhalb Stunden vor Mitternacht ideal für ein kurzweiliges Showprogramm.
Auch ein Auftritt kurz nach Mitternacht (wenn alle Gratulanten durch sind) funktioniert bei solchen Festen noch sehr gut.
1.5
Silvester nach 24 Uhr
Ein Showprogramm nach Mitternacht kommt in der Regel bei einer Silvesterfeier nicht mehr beim Zuschauer an. Viele Gäste sind euphorisch vom
gerade lautstark zelebrierten Jahreswechsel, andere mehr oder weniger stark alkoholisiert und wieder andere viel zu müde um jetzt noch eine Show zu
ertragen. Alternativ hat sich in dieser Situation ein Close-up-Programm an den Tischen bestens bewährt. Dies wird durchaus noch 1-2 Stunden nach
dem Feuerwerk dankbar angenommen.
1.6
Allgemeines Zeitkalkül
Dies ist der meist unterschätzte Punkt. Hier sollten Sie mindestens 30 Minuten Reserve einplanen (besser für den Abend mehrere Zeitpuffer einbauen).
Es werden immer einzelne Gäste später als erwartet eintreffen, in den seltensten Fällen wird das Essen zum vorgesehenen Zeitpunkt beginnen und
vieles mehr.
Showprogramme lieber etwas später einplanen. Falls der gebuchte Akteur nämlich anschließend noch ein weiteres Engagement hat und dadurch zeitlich
nicht viel Spielraum bieten kann, kann Ihnen das in 1.2 beschriebene Szenario passieren. Und das wäre wirklich schade.
2
Die Lokalität
2.1
Veranstaltung in einem öffentlichen Lokal
Im Allgemeinen wird geglaubt, dass fremde Gäste, die quasi kostenlos in den Genuss eines professionelle Showprogramms kommen, sich aus
Rücksicht einigermaßen ruhig verhalten oder ebenfalls die Vorführung genießen und dadurch gestillt sind.
Richtig ist: Die anderen Gäste fühlen sich eher in ihren Gesprächen gestört. Um dies zu kompensieren werden diese Gespräche in der Lautstärke
entsprechend angepasst. Andere Gäste wiederum können mit diesem plötzlichen Entertainment-Überfall überhaupt nichts anfangen. Sie werden die
Vorführung ignorieren und ebenfalls lautstark weiterplaudern. Wenn dann sogar noch im gleichen Raum ein Fernseher läuft (am besten noch mit
Fußball), hat ein Unterhaltungsprogramm keine Chance mehr. Damit wird auch die Festgesellschaft etwas um den Genuss gebracht. Darum achten Sie
bitte, bitte, bitte darauf, wenn Sie einen Künstler zu Ihrem Fest einplanen, dass Sie für Ihre Gesellschaft einen Nebenraum, oder wenigstens einen
optisch gut abgetrennten Bereich erhalten.
2.2
Sitzordnung
Ein Großer Saal mit 6 runden Tischen á 12 Personen und einem lichten Abstand von 6 Metern oder mehr mag sehr imposant wirken, ist aber für die
Stimmung bei Shows und Vorträgen Gift. Hier gilt fast immer: Je enger die Sitzordnung, desto besser die Stimmung.
Gleiches gilt für einen Auftritt auf der Bühne, wenn zwischen Bühne und Publikum eine ausladende Tanzfläche liegt. Hier ist es besser, wenn möglich
das Programm auf der Tanzfläche zu präsentieren.
Bei Close-up-Programmen sieht das Ganze völlig anders aus. Hier sind kleine Gruppen an einzelnen Tischen ideal.
2.3
Privat zu Hause
Ist prinzipiell kein Problem. Hier sollte dem Vorführenden für das geplante Programm ausreichend Platz zur Verfügung stehen (ca. 2 Quadratmeter).
Die Gäste sollten alle vor dem Künstler positioniert werden.
2.4
Veranstaltung im Freien
Hier sind die richtigen Lichtverhältnisse wichtig. Beachten Sie bitte den Zeitpunkt in anbetracht des Sonnenstandes bzw. des Sonnenunterganges.
Steht die Sonne am Abend sehr flach am Horizont, könnte es eine überaus blendende Veranstaltung werden, bei der keiner wirklich sieht was gezeigt
wird. Ähnliches gilt natürlich auch für die Stunden nach Sonnenuntergang. Da wäre eine gute Beleuchtung der Aktionsfläche ebenfalls ein guter
Gewinn. Darüber hinaus wird oft das Thema Mücken unterschätzt. Die können einer Freiluftveranstaltung reichlich einheizen.
3
Die Aktionsfläche
3.1
Platzbedarf
Für ein Showprogramm sind 1-2 Quadratmeter gerade ausreichend. Etwas mehr Platz ist natürlich immer besser. In Notfällen ginge es auch unter 1
Quadratmeter. Bei Einsätzen mit Musik wird naturgemäß für die Lautsprecher, die eventuelle Lichtanlage und weitere technische Gerätschaften deutlich
mehr Platz benötigt.
3.2
Positionierung
Die Vorführung sollte so positioniert werden, dass der Vorführende vor dem Publikum steht. Keine Gäste im Rücken und möglichst auch nicht seitlich.
So ist garantiert, dass jeder Gast etwas sieht und das Programm auch nicht eingeschränkt werden muss. Wenn es in den Räumlichkeiten sehr eng
zugeht, kann die Show auch von einem Eck aus gezeigt werden.
Die Vorführung mitten im Publikum funktioniert bei den meisten meiner Showprogramme nicht. Außerdem ist es immer unschön, wenn man einigen
Gästen den Rücken zukehren muss.
Gleiches gilt für eine Vorführung über zwei Räume. Hier ist es besser, die Gäste für die Zeit der Show in einem Raum unterzubringen oder eben in
jedem der beiden Räume nacheinander die gleiche Show darzubieten.
3.3
Hintergrund
Es gibt wenige Hintergründe, die für eine Präsentation nicht geeignet sind. Das wäre z.B. eine große Spiegelfläche wie sie in Räumlichkeiten von
Tanzschulen vorkommt. Das agieren in einem öffentlichen Lokal mit dem Rücken zu einer stark belebten Straße oder Fußgängerzone ist ebenfalls nicht
der ideale Hintergrund.
3.4
Bühne oder Erhöhung
Bei kleinen Festen und Veranstaltungen mittlerer Größe ist normalerweise keine Bühne erforderlich. Für größere Feste oder Veranstaltungen wäre eine
Bühne oder ein Podest prima.
3.5
Abstand zum Publikum
Bei Festlichkeiten fast aller Größen ist es immer von Vorteil, wenn ein Künstler nah am Publikum arbeiten kann. So geht der Kontakt zum Publikum
nicht verloren. Der Abstand sollte nicht zu groß sein. Wenn zwischen Bühne und Publikum noch eine große Tanzfläche liegt, ist es oft besser die Show
auf die Tanzfläche zu verlegen.
4
Bemerkungen zum Thema Kinder
4.1
Kinder bei Erwachsenenprogrammen
Kinder sind bei meinen Programmen immer gerne gesehen. Sie bringen zwar naturgemäß eine gewisse Geräuschkulisse mit sich. Das ist jedoch gar
kein Problem. Damit muss ein Künstler umgehen können. Wenn man beispielsweise bei einem Familienfest die anwesenden Kinder in das Programm
einbindet, bringt das oft eine ungeahnte Dynamik in die Show und die Erwachsenen sind von ihren Kleinen Showtalenten mehr als begeistert.
4.2
Kinder bei Erwachsenenprogrammen - Ausnahme
Wenn allerdings extrem aktive Kinder der Meinung sind, sie müssten währen der Show herumrennen oder fangen spielen, ist das für ein
Showprogramm nicht mehr tragbar. Die interessiert es auch nicht wenn der Künstler sie um etwas Zurückhaltung bitten. Hier sind die Eltern gefragt,
die ihren Nachwuchs doch bitte etwas in die Schranken weisen sollten oder sie zum Austoben bitte nach Draußen schicken.
Gleiches gilt für Kleinkinder, die pausenlos schreien. Auch die können eine Show komplett zunichte brüllen.
4.3
Erwachsene bei Kinderprogrammen
Hier ist es oft genau umgekehrt. Die anwesenden Eltern erwarten ein Programm für ihre Kinder und denken, dass sie das Programm nichts angeht und
sie sich nun alle miteinander ungestört unterhalten können. Auch das ist extrem störend!! Aus diesem Grunde gestalte ich meine Kinderprogramme so,
dass die anwesenden Erwachsenen auch etwas davon haben und auch durchaus an manchen Stellen mit eingebunden werden. Zuschauen lohnt sich
also auch für die Erwachsenen.
4.4
Kinder ausklammern
Es ist immer schade, wenn die Kinder einer Festgesellschaft in einen separaten Raum abgeschoben werden um sie dort 1-2 Stunden zu unterhalten,
damit die Gäste in Ruhe feiern können. Es ist doch toll wenn auf einem Familienfest die Kinder in die Vorführung eingebunden werden und den
Erwachsenen gemeinsam mit dem Künstler z.B. ein paar Zauberkunststücke vorführen, sodass die Erwachsenen fast an Zauberei glauben.
5
Sonstiges
5.1
Stromanschluss
Wenn am Auftrittsort kein Mikrofon oder keine Beschallung zur Verfügung steht, bringe ich eine passende Anlage mit. Dafür wird lediglich eine normale
Steckdose benötigt. Existiert kein Stromanschluss (Feste im Freien) kann ich auch eine Akkubetriebene Beschallungsanlage mitbringen. Für kleine
Veranstaltungen ist keine Beschallung notwendig.
5.2
Mikrofon
Wird vom Veranstalter ein Mikrofon zu Verfügung gestellt, sollten für die Vorführungen beide Hände frei sein. Ideal wäre ein Headset. Steht ein
Handmikrofon bereit, muss das auf einem Mikrofonständer befestigt sein.
5.3
Garderobe
Wird nicht benötigt
5.4
Beleuchtung
Eine spezielle Beleuchtung ist nicht notwendig. Es reicht, wenn die Aktionsfläche so ausgeleuchtet ist, dass die Zuschauer gut erkennen können, was
gezeigt wird.
5.5
Videoaufnahmen
Ton- oder Videoaufzeichnungen sind grundsätzlich nicht gestattet. Oft kommt es jedoch vor, dass ein Jubilar oder ein Geburtstagskind eine
Videodokumentation seines Ehrentages herstellen lässt. In solchen Fällen ist es nach Rücksprache erlaubt kurze Ausschnitte mit einer Gesamtlänge
von wenigen Minuten aus dem Programm mitzuschneiden. Nicht jedoch große Teile davon oder gar die gesamte Vorführung.
5.6
Pünktlichkeit
Üblicherweise bin ich 15-20 Minuten vor Auftrittsbeginn am Auftrittsort. Muss für das Fest eine Musik- oder Lichtanlage installiert werden dann natürlich
entsprechend früher, sodass die Technik vor Eintreffen der Gäste aufgebaut und in Betrieb genommen werden kann.
Handelt es sich um einen Überraschungsauftritt, so liegt die Ankunftszeit etwa 5 Minuten vor dem Einsatz.